Fotos – Den Moment festhalten und Erinnerungen schaffen
„Fotos geben dem Moment Dauer und schaffen Erinnerungen. Sie zeigen nicht die Wirklichkeit, sondern das, was der Fotograf gesehen hat.“
– Georg Wilhelm Exler
„Er hat eine tolle Kamera“
Als ich im Bekanntenkreis für das ein oder andere Bild gelobt wurde, meinte ein Freund einmal: „Kein Wunder, du hast ja auch eine tolle Kamera!“
Wenn es doch nur so einfach wäre! Diese Aussage ist vergleichbar mit der Annahme, dass jemand mit einem teureren Auto automatisch ein besserer Fahrer ist. Tatsächlich wurden die meisten der hier gezeigten Bilder sogar mit dem Smartphone aufgenommen – und nicht mit meiner Canon DSLR.
Wie gelingen gute Fotos?
Der deutsch-amerikanische Fotograf Andreas Feininger brachte es auf den Punkt:
„Talent ist wichtiger als Technik. Das Auge macht das Foto, nicht das Gerät.“
Natürlich kann eine hochwertige Kamera mit guter Bildqualität und Tiefenschärfe ein Bild aufwerten. Doch entscheidend bleibt, wie besonders ein Foto wirkt – das Motiv, die Perspektive und der Moment.
Im Internet findet man unzählige beeindruckende Fotos, die von Profis und Hobbyfotografen auf sozialen Netzwerken oder Webseiten geteilt werden. Doch selbst das beste Bildbearbeitungsprogramm garantiert kein außergewöhnliches Ergebnis. Am Ende ist es die Komposition, das Motiv und die gewählte Perspektive, die ein Foto wirklich besonders machen – ähnlich wie bei einem Gemälde oder einer Zeichnung.
Manche Fotografen gehen mit weniger Perfektionismus und mehr Selbstbewusstsein an ihre Bilder heran. Der berühmte Fotograf Helmut Newton sagte dazu:
„Es gibt Bilder, die misslingen. Aber ich mache Fotos nicht, um sie in die Schublade zu tun. Sie sollen gesehen werden. Ob man sie liebt oder nicht, ist mir vollkommen egal.“
Übung macht den Meister
Wer mit Leidenschaft fotografiert, wird mit der Zeit sein Talent entwickeln und verfeinern. Oder, wie es Ansel Adams, ein US-amerikanischer Fotograf, ausdrückte:
„Zwölf gute Fotos in einem Jahr sind eine gute Ausbeute.“
Fotografie ist in Deutschland übrigens ein anerkannter Ausbildungsberuf – und das aus gutem Grund. Dennoch gibt es auch erfolgreiche Fotografen, die sich das Handwerk autodidaktisch angeeignet haben, so wie viele bekannte Musiker ohne formale Ausbildung großartige Werke geschaffen haben.
Der Leica-Werbeslogan bringt es auf den Punkt:
„Wer sehen kann, kann auch fotografieren. Sehen lernen kann allerdings dauern.“
Fazit
Wer einen geschärften Blick für seine Umgebung hat und gerne fotografiert, wird mit der Zeit immer bessere Bilder machen. Ein bisschen technisches Wissen – wie der richtige Weißabgleich oder die passende Belichtungszeit – kann den Prozess unterstützen, aber entscheidend bleibt die Leidenschaft für das Motiv.
Oder um es in einer anderen Analogie auszudrücken: Wer gerne kocht, wird gutes Essen zubereiten – auch ohne die teuerste Küchenausstattung. Wer dagegen keine Freude am Kochen hat, wird selbst mit den besten Zutaten kein Spitzenessen zaubern.